Bergschule St. Elisabeth

Staatlich anerkannte katholische berufsbildende Schule

Wir bleiben hier!

„Seien Sie ein Segen für andere“

Schulleiterin Gabi Sachse gratuliert den Sozialassistentinnen und -assistenten zu ihrem Abschluss.  Foto: SMMP/Ulrich Bock
Schulleiterin Gabi Sachse gratuliert den 35 Sozialassistentinnen und -assistenten zu ihrem Abschluss.

Berufsbildende Bergschule entlässt 187 Absolventinnen und Absolventen, „die die Welt hoffentlich ein bisschen besser machen“

„Deine Zeit zu beginnen, ist jetzt“ lautete das Motto der Abschlussfeier an der katholischen berufsbildenden Schule Bergschule St. Elisabeth. 187 Schülerinnen und Schüler erhielten am Freitag in der Sporthalle ihre Abgangszeugnisse. Und Schulleiterin Gabi Sachse gab ihnen mit auf den Weg: „Ihre erste Hürde haben Sie genommen, doch die nächste wartet schon. Gehen Sie nun hinaus in die Welt, um sie hoffentlich ein bisschen besser zu machen.“

Rund 500 Schülerinnen und Schüler, Mitarbeitende der berufsbildenden Bergschule und Eltern füllten die Sporthalle beim Abschlussgottesdienst. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Etwa 700 Menschen füllten die Sporthalle beim Abschlussgottesdienst.

Schulseelsorger Bernhard Hoppe verglich das Motto der Absolventinnen und Absolventen mit dem berühmten Satz aus dem Fußballsport: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Es sei nie zu spät, zu beginnen. Und kaum sei die eine Herausforderung überstanden, warte schon die nächste. Das gelte für Schule, Ausbildung und Beruf ebenso wie für die Gemeinschaft, die Partnerschaft und die Familie: „Wir wollen uns weiterentwickeln und nicht stehen bleiben. Darum halten Sie es mit Pipi Langstrumpf, die sagte: ‚Das haben wir noch nie probiert. Also wird es sehr gut‘.“

Pater Otto machte den Schülerinnen und Schülern Mut, sich jetzt auf Neues einzulassen. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Pater Otto machte den Schülerinnen und Schülern Mut, sich jetzt auf Neues einzulassen.

Dieses Motto griffen auch der Lesungstext und das Evangelium aus dem Gottesdienst auf: Ersterer erzählte von der Berufung Abrahams, Letzteres von Jesu Erwählung der Jünger. „Jesus forderte sie demnach auf, alles stehen und liegen zu lassen. Wir wissen nicht, ob das genauso geschah. Doch jedenfalls steht fest: Die Apostel beriefen nicht erst fünf Konferenzen ein, um alle Risiken abzuwägen. Sie vertrauten ihrem Glauben“, so Pater Franz-Ulrich Otto, der die Eucharistiefeier leitete.

Der Salesianer betonte: „Heute werden wir dazu verleitet, alles erst genau zu prüfen, bevor ich mich auf etwas einlasse. Das Vertrauen in uns selbst und in Gott, das haben viele verlernt.“ So wie Gott Abraham mit auf den Weg gab, er solle ein Segen für andere sein, wünschte Pater Otto dies den Schülerinnen und Schülern, die nun in die Welt hinausgehen: „Gott selbst hat uns diese Zusage gegeben.“

Der Schüler/innenchor unter der Leitung von Musiklehrerin Evelyn Heuer gestaltete den Gottesdienst und die Abschlussfeier  musikalisch mit. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Der Schüler/innenchor unter der Leitung von Musiklehrerin Evelyn Heuer gestaltete den Gottesdienst und die Abschlussfeier musikalisch mit.

„Geschenk für meine Mitmenschen“

Gabi Sachse schloss mit ihren Worten vor der Zeugnisausgabe daran an: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie folgende Aussage für sich ganz persönlich annehmen: ‚Mein Leben ist kostbar. Ich habe einen Platz und eine Aufgabe, die nur ich erfüllen kann. Dann bin ich ein Geschenk für meine Mitmenschen‘. Haben Sie den Mut, zu sich selbst zu stehen und ihre persönlichen Talente zu entfalten.“

Die Bergschule stehe für diese Ermutigung. Und das liege auch an den Lehrerinnen und Lehrern, die ihren Lernenden nicht selten noch eine dritte oder vierte Chance geben: „Ihnen, doch genauso unseren Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern und Familien unserer Absolventen gilt unser aufrichtiger Dank für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.“

Die Fürbitten gelten den Absolventinnen und Absolventen, aber auch den verbleibenden Lernenden, dem Kollegium, den Eltern und Familien. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Die Fürbitten gelten den Absolventinnen und Absolventen, aber auch den verbleibenden Lernenden, dem Kollegium, den Eltern und Familien.

Symbolisch überreiche die Schulleiterin mit ihrer Stellvertreterin Claudia König allen Schülerinnen und Schülern, die die Bergschule nun verlassen, ein kleines Geduldsspiel: „Sie sind bunt und einzigartig, wie jede und jeder von Ihnen. Auch die Herausforderungen sind mal einfacher und schwieriger. Das Spiel sagt, dass Sie dranbleiben und nicht aufgeben sollen. Dazu wünschen wir Ihnen Gelassenheit, Ausdauer, Neugierde, Spaß und Freude – für das große Spiel, das Leben heißt.“

„Tun Sie das, wofür Sie brennen.“

Raphael Ittner, Geschäftsführer der Schulen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, erklärte: „Egal, was Sie tun. Tun Sie das, wofür Sie brennen. Denn das werden Sie gut machen.“ Und Marie-Luise Hoppe und Michael Miksch von der Schülervertretung machten den Abgängerinnen und Abgängern klar: „Dieser Tag ist nicht nur ein Abschluss. Sondern ein Neuanfang.“

Schulleiterin Gabi Sachse begrüßt den Landrat, den Bürgermeister, die Ordensschwestern und weitere vertreter des Schulträgers zu der Abschlussfeier. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Schulleiterin Gabi Sachse begrüßt den Landrat, den Bürgermeister, die Ordensschwestern und weitere vertreter des Schulträgers zu der Abschlussfeier.

Dann wurden die 187 Schülerinnen und Schüler für die Zeugnisübergaben klassenweise nach vorne gerufen: 35 Sozialassistentinnen und -assistenten, von denen 20 ihren Abschluss mit einer 1 vor dem Komma schafften; acht Ergotherapeutinnen und -therapeuten sowie sechs Physiotherapeutinnen und -theapeuten, von denen vier eine Eins vor dem Komma erreichten; 18 Kinderpflegerinnen und -pfleger, von denen 15 gleichzeitig den Realschulabschluss meisterten; zehn Schülerinnen und Schüler, die über das Berufsvorbereitungsjahr ihren Hauptschulabschluss erlangten und 22 Lernende, die mit den Fachrichtungen Gesundheit und Soziales sowie Ernährung und Hauswirtschaft die Berufsfachschule mit dem Realschulabschluss beendeten.

Zum Zeugnis gibt es für alle Abolventinnen und Absolventen ein kleines Geduldsspiel. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Zum Zeugnis gibt es für alle Abolventinnen und Absolventen ein kleines Geduldsspiel.

Dann folgte die größte Gruppe von 40 staatlich geprüften Erzieherinnen und acht Erziehern, von denen 30 eine Eins vor dem Komma auf dem Abschlusszeugnis stehen haben; und schließlich 32 Schülerinnen und acht Schüler aus der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales, die die Fachhochschulreife erreichten. Unter ihnen sind zehn, deren Durchschnittsnote mit einer Eins beginnt.

Dass selbst für eine berufsbildende Schule jeder Abschluss ein Neuanfang ist, zeigte die Zusammenstellung dieser Klassen. „Kinderpflegerinnen und -pfleger konnten wir zum ersten Mal verabschieden. Die Schülerinnen und Schüler aus der Berufsfachschule mit dem Schwerpunkt Ernährung und Hauswirtschaft dagegen zum letzten Mal“, so Claudia König. Auch die Schule selbst sei stetig im Wandel.

Förderverein würdigt besonderen Einsatz

Applaus für den Schüler/innen-Chor. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Applaus für den Schüler/innen-Chor.

Abschließend wurden eine Schülerin und ein Schüler vom Förderverein der berufsbildenden Bergschule besonders geehrt. Johann Freitag rief dazu Samira Cajor und Adrian Knieriemen nach vorne. „Samira Cajor hat sich in besonderer Weise für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler eingesetzt. Sie war einfach für alle da. Immer“, lobte er ihre außergewöhnliche Hilfsbereitschaft. Und Adrian Knieriemen engagiert sich vor allem in der katholischen Jugendarbeit, und zwar auf Landesebene im Bund der Deutschen Katholischen Jugend sowie auf Dekanats- und Gemeindeebene. „Wenn man Ihre Ehrenämter alle sieht, glaubt man nicht, dass das in einen 48-Stunden-Tag passt“, so Johann Freitag ironisch, der selbst einmal Lehrer an der Bergschule war.

Auch die Lehrerinnen und Lehrer können singen. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Auch die Lehrerinnen und Lehrer können singen.

Gegen 12 Uhr begann dann für viele Absolventinnen und Absolventen ein neuer Lebensabschnitt – und für alle anderen Schülerinnen und Schüler war das Ende der Feierstunde der Start in die Ferien. Gaby Sachse erklärte: „Anlässlich des heutigen Tages des Freibades in Deutschland und des internationalen Tages des Erdbeer-Eisbechers fällt Ihnen sicher ein, was bei diesen Temperaturen zu tun ist.“

Das Lehrerkollegium musste indessen noch etwas „nachsitzen“: Denn in der Schule galt es vier langjährige Kollegen zu verabschieden, die nun in den wohlverdienten Ruhestand gehen: Bernhard Kunzmann, Bernhard Hoppe, Bernd Albrecht und Gerhard Mock. Gabi Sachse stellte trotz aller Wehmut fest: „Auch für Sie gilt: Es ist nie zu spät, neu zu beginnen.“

Stipendium fürs Lehramtsstudium

Michael Miksch und Marie-Luise Hoppe sprachen für die Schüler/innen-Vertretung: "Dieser Tag ist nicht nur ein Abschluss - sondern auch ein Neuanfang." Foto: SMMP/Ulrich Bock
Michael Miksch und Marie-Luise Hoppe sprachen für die Schüler/innen-Vertretung: „Dieser Tag ist nicht nur ein Abschluss – sondern auch ein Neuanfang.“

Vielleicht kehrt dafür ja in Zukunft der eine oder andere Schüler bzw. die eine oder andere Schülerin wieder als Lehrerin an de Bergschule zurück. Von nun an wird der Förderverein mit Unterstützung der SMMP Holding gGmbH Stipendien für Absolventinnen und Absolventen vergeben, die ein Lehramtsstudium beginnen, die dazu erforderlichen Praktika an der berufsbildenden Bergschule absolvieren und dort bei bestimmten Veranstaltungen mitwirken. „Auf diese Weise wollen wir die Bindung zu dieser Schule erhalten – natürlich in der Hoffnung, dass sie eines Tages als Pädagoginnen und Pädagogen hierher zurückkehren“, so Geschäftsführer Raphael Ittner. Erstmals sollen die Praktika zum kommenden Wintersemester vergeben werden. Details werden bald über die Schulhomepage bekanntgegeben.

Ein farbenfrohes Schlussbild beendet die Feier in der Sporthalle. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Ein farbenfrohes Schlussbild beendet die Feier in der Sporthalle.
Diese vier langjährigen Lehrer gehen nun in den verdiensten Ruhestand: Bernd Albrecht, Bernhard Hoppe, Gerhard Mock und Bernhard Kunzmann (v.l.). Foto: SMMP/Ulrich Bock
Diese vier langjährigen Lehrer gehen nun in den verdiensten Ruhestand: Bernd Albrecht, Bernhard Hoppe, Gerhard Mock und Bernhard Kunzmann (v.l.).