
Am 01. April 2025 unternahmen wir (im Rahmen des Respekt Coachs Programmes) eine Exkursion zur Gedenkstätte Topf & Söhne in Erfurt, einem historischen Ort, der die Verstrickung der deutschen Industrie in den Holocaust dokumentiert. Die Firma stellte während der NS-Zeit Krematoriums Öfen für Konzentrationslager her, darunter Buchenwald und Auschwitz.
Die heutige Gedenkstätte beleuchtet anhand von Dokumenten, Fotos und Zeitzeugenberichten, wie Ingenieure und Kaufleute aktiv am Massenmord mitwirkten. Besonders eindrücklich waren die Originalzeichnungen der Öfen sowie die persönlichen Schicksale der Opfer.
Zudem besuchten wir ein Seminar was die T4 Aktion – den geplanten Mord an physisch und psychisch kranken und behinderten Menschen – der NS Zeit rekonstruierte.
Unser Besuch regte zur Auseinandersetzung mit moralischer Verantwortung und Zivilcourage an. Er machte deutlich, dass wirtschaftliche Interessen nicht über Menschlichkeit stehen dürfen. Solch eine Reflexion ist besonders wertvoll für unsere berufliche und persönliche Entwicklung, da sie unser Bewusstsein für ethische Herausforderungen stärkt – insbesondere in der therapeutischen Arbeit.
Für uns als Ergotherapeuten war der Besuch aus mehreren Gründen bedeutsam:
1. Auseinandersetzung mit Ethik und Verantwortung
2. Geschichtliches Bewusstsein und Trauma-Arbeit
3. Menschenbild und Menschenwürde
4. Gesellschaftliche Teilhabe und Prävention
Diese Exkursion hat uns tief bewegt und inspiriert, unsere beruflichen und persönlichen Werte weiter zu reflektieren und in unserer Arbeit aktiv für Menschlichkeit und Würde einzustehen.


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