Berufsbildende Bergschule St. Elisabeth will Erasmus-Angebot ausbauen
Die berufsbildende Schule Bergschule St. Elisabeth will das Angebot mehrwöchiger beruflicher Praktika im europäischen Ausland ausbauen. Bereits seit zehn Jahren haben die angehenden Erzieherinnen und Erzieher der Schule die Möglichkeit, ein solches Auslandspraktikum zu absolvieren. „Das wollen wir jetzt auch auf die anderen beruflichen Bildungsgänge wie die der Sozialassistenten und der Ergo- und Physiotherapeuten erweitern und zugleich mehr Plätze anbieten“, sagt Schulleiterin Gabriele Sachse.
Im Verbund der sechs Gymnasien und Berufskollegs in Trägerschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, zu dem auch die berufsbildende Bergschule gehört, sind das Berufskolleg Bergkloster Bestwig und das Placida Viel Berufskolleg in diesem Jahr von der Nationalen Agentur Bildung für Europa mit der Erasmus+ Mobilitätscharter ausgezeichnet worden. Sie bieten die Auslandspraktika bereits bildungsgangübergreifend in größerer Zahl an und sammeln damit gute Erfahrungen.
Wichtiger Baustein in der Erzieher-Ausbildung
„Mittlerweile ist dieses Auslandspraktikum auch bei uns in der Erzieher-Ausbildung ein wichtiger Baustein in unserem Konzept einer umfassenden Berufs- und Studienorientierung“, so Kerstin Schierholz, Qualitätsbeauftragte an der berufsbildenden Bergschule und zuständig für das Erasmus-Programm. Neben Berufserfahrungen in den Einrichtungen biete es den Teilnehmenden ein Verständnis der jeweiligen Kulturkreise. „Toleranz, Weltläufigkeit, Persönlichkeit und Verantwortungsübernahme können somit schon während der Ausbildung erfahren und eingeübt werden“, weiß die Pädagogin zu schätzen.
Die Akquise von Praktikumsstellen erfolgt über Kontakte zu europäischen Partnern, Webseiten sozialer Einrichtungen, die Industrie- und Handelskammer und auch den regelmäßigen Austausch mit dem Team der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, das die Missionare auf Zeit begleitet, die für ein Jahr – meist ins außereuropäische – Ausland gehen.
„Und man staunt, was ein vierwöchiges Auslandspraktikum auch für das eigene Selbstvertrauen und die Sprachkompetenz bringt“, berichtet Irmhild Padberg aus Bestwig, die das Programm für alle vier Berufskollegs in Trägerschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel koordiniert. In vier Wochen lernten die Schüler zwar nicht viel Englisch dazu. Aber wenn sie sich dort verständigen konnten, trauten sie sich auf einmal auch im Fremdsprachenunterricht mündlich mehr zu.
Möglichkeit des Langzeitpraktikums
Und wer ernsthaftes Interesse an der Ausweitung seiner Sprachkompetenzen zeigt und die Auslandserfahrung intensivieren will, hat über die vierwöchigen Praktika hinaus die Gelegenheit, ein einjähriges Langzeitpraktikum zu absolvieren. Das nehmen derzeit zwei fertig ausgebildete Erzieherinnen der berufsbildenden Bergschule in Anspruch.
„Eine von ihnen hat sich jetzt für die Kinderbetreuung auf einem Kreuzfahrtschiff beworben und die Stelle bekommen. Daran sieht man, wohin eine solche Auslandserfahrung führen kann“, sagt Kerstin Schierholz. Daher wolle man das Angebot der Langzeitpraktika auf weitere Bildungsgänge übertragen und ausweiten.
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