Ballade von der Heiligen Elisabeth zu Thüringen
(Timmo Strom)

War eine gar karge Zeit.
Und es kommt die Flut. Die Wasser machen Haus und Vorrat feucht, Brunnen faulen. Nass und nasser. Der Bazillus hat es leicht.
Die vom Hunger schon Geschwächten fällt die Krankheit gierig an, frisst die Bösen und die Rechten – aber nur den Jedermann.
Droben auf dem Schloss scheint helle Fackelschein dem steten Fest; klares Wasser gibt die Quelle und das Brot ist nie durchnässt.
Niemand fühlt es, keiner sieht es, was die Untertanen quält bis auf SIE. Sie hat solides Mitgefühl. Sie denkt. Und wählt.
Sie entscheidet sich, die Kammern mit dem Korn zu öffnen, weit; und die Hofschranzen, sie jammern: das ist zu viel Frömmigkeit!
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