Staatlich anerkannte katholische berufsbildende Schule

Wir bleiben hier!

Abschlussklassen nehmen ab heute Schulbetrieb wieder auf

Videokonferenz an der Bergschule: Testläufe waren erfolgreich. (Foto: SMMP)
Videokonferenz an der Bergschule: Testläufe waren erfolgreich.

Niemand soll durchs Raster fallen

Heute beginnt an der Katholischen Berufsbildenden Schule (KBBS) die Normalität, zumindest schrittweise. Die Abschlussklassen betreten dann eine gewohnte Umgebung, allerdings unter stark veränderten Bedingungen.

Um die Einhaltung der Abstandsregeln zu gewährleisten, mussten Klassen geteilt, der komplette Stundenplan umgebaut, Hygienemaßnahmen verschärft und im Schulgebäude eine Einbahnstraßenregelung eingeführt werden.

„Wir sind gut vorbereitet“, sagt Schulleiterin Gabriele Sachse, die sich freut, dass mit der Rückkehr der Abschlussklassen wieder Leben ins Schulgebäude einzieht.

Franziska Knauft ist ebenfalls froh, wenn es endlich wieder losgeht. Für die Leinefelderin, die im Juni ihr Fachabitur ablegt, ist der fehlende Unterricht im Klassenverband durch Homeschooling nicht zu kompensieren. Besonders die fehlenden Sozialkontakte zu ihren Mitschülern empfand die 19-Jährige als „richtig schlimm“.

Das sieht auch Gabriele Sachse so. „Unsere Schulgemeinschaft zeichnet sich durch soziales Miteinander, durch gemeinsame Schulveranstaltungen und Schulgottesdienste aus.“ Obwohl die Klassen- und Fachlehrer zu ihren Schülern via Telefon und Internet Kontakt hielten, sei der persönliche Zuspruch durch nichts zu ersetzen. „Beziehung kommt vor Erziehung“, sagt Sachse, die das Unterrichten vor der Klasse vermisst. „Ich bin Lehrerin geworden, um Stoff zu vermitteln und nicht zu verteilen“, beschreibt die studierte Mathelehrerin eine auch für sie unbefriedigende Situation.

E-Learning wird verbessert

Dennoch, eine Rückkehr zum Vollzeit-Präsenzunterricht wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Die Unter- und Mittelstufen werden zwar bis Ende des Schuljahres schrittweise wieder in die Schule zurückkehren, aber auch weiterhin Distanzunterricht erhalten. Dieser soll zukünftig auch über Videokonferenzen möglich sein.

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. So wird für die Schüler aktuell ein kostenloser Zugang zur Microsoft-Anwendung „Office 365“ eingerichtet. „Wir hoffen, dass wir in der nächsten Woche mit den ersten Videounterrichtsstunden beginnen können. Die Funktionalität wurde in Form von Videokonferenzen bereits erfolgreich mit den Lehrern getestet.“, berichtet die stellvertretende Schulleiterin Claudia König, die gemeinsam mit ihrem Team akribisch an der Umsetzung arbeitet.

Auf Schüler, deren Familien nicht über die nötige technische Ausstattung verfügen, richtet die Bergschule ihr besonderes Augenmerk. Sie sollen an einzelnen Tagen Präsenz- und Förderunterricht erhalten. „Wir wollen, dass niemand durchs Raster fällt“, unterstreicht Gabriele Sachse stellvertretend für ihr Kollegium, für das der Leitsatz der Heiligenstädter Schulschwestern vom Orden der heiligen Maria Magedalena Postel „Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern“, zu einer Herzensangelegenheit geworden ist.